20. März - Reise nach Orlando
Vor zwei Tagen, am 18. März, flogen wir, David Echegoyen und Jessica Pietsch nach Orlando. Mit im Gepäck hatten wir ein paar Chemikalien, die für den Start der Zellkultur notwendig sind. Und mit der Entscheidung, diese Chemikalien im Flieger als Handgepäck mit in die USA zu nehmen, musste einiges organisiert werden.
Mit der Bundespolizei mussten wir klären, ob aus sicherheitstechnischen Gründen die Mitnahme erlaubt wird. Im Handgepäck dürfen normalerweise nur Flüssigkeiten in Behältern bis max. 100 ml transportiert werden. Und eine Gesamtmenge von einem Liter darf nicht überschritten werden. Die Chemikalien die wir dabei hatten waren deutlich anders abgefüllt: 2x 500 ml, 3x 100 ml und zwei Vials mit 10 µg Feststoff. Alles zum Glück tiefgefroren. Nach Prüfung der Sicherheitsdatenblätter gab die Bundespolizei ihre Freigabe. Diese Freigabe hatten wir als Email-Ausdruck zur Vorlage bei dem Security Check dabei. Und dieser Ausdruck wurde auch immer gern gelesen. Nach Durchleuchtung wurden wir noch mit der Styroporbox zu einem Abstrich Test gebeten. Getestet wurde auf Sprengstoff.
Bevor wir aber in die USA fliegen konnten, mussten wir in Frankfurt noch beim deutschen Zoll vorstellig werden. Da wir Waren mit einem Wert von über 1.500 EURO ausführten, musste dieser Transport beim Zoll angemeldet und die Ausfuhr in dem Zollamt bestätigt werden, bei dem wir zuletzt in Deutschland waren. Und das war Frankfurt, da von dort unser Flieger nach Orlando startete.
Nach Ankunft in den USA ging die Prüfung weiter. Als erstes die Passkontrolle. Wir gingen ganz entspannt an der langen Schlange der Passagiere mit einem ESTA oder einer anderen Einreisegenehmigung für die USA vorbei. Mit den A2 Visa die wir haben, konnten wir uns bei den Diplomaten anstellen. Das ging herrlich schnell. Nach einsammeln unserer Koffer – der eine kam auf einem anderen Gepäckband an als erwartet – ging es zum ‚Red Channel‘ beim Zoll. Wir hatten etwas zu deklarieren.
Eine der Chemikalien benötigte zur Mitnahme in die USA eine Einfuhrerlaubnis von der USDA (United States Department of Agriculture, Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten). Diese Einfuhrerlaubnis hat die NASA für uns beantragt. Wir mussten uns noch ein Zertifikat des Herstellers besorgen in dem die Keimfreiheit bestätigt wurde. Mit allem hätten wir am Zoll noch abgelehnt werden können. Das ist zum Glück nicht passiert und wir haben alles in die USA einführen können. Darüber hinaus hatten wir von der NASA ein Schreiben bekommen, dass uns von der Verzollung der mitgebrachten Waren befreite. Unser Gepäck wurde zwar erneut durchleuchtet und alle Papiere aufmerksam vom Border control officer gelesen, aber letztendlich konnten wir mit unserem Gepäck den Flughafen verlassen.
Mit unserem Mietwaagen fuhren wir nach Cocoa Beach in unser Motel. Dort sind wir nach dem langen Flug und den doch nicht alltäglichen Zollabfertigungen ziemlich müde ins Bett gefallen.
Die nächsten Tage werden wir uns an die Zeitumstellung gewöhnen, uns SIM-Karten für die USA und etwas zu essen und zu trinken besorgen und dann am Montag ins Kennedy Space Center (KSC) zum ersten Mal ins Labor gehen.